Uhren- und Schmuckmarkt: überwiegend Hersteller von mechanischen Uhren
Unsere Zielgruppe sind überwiegend Hersteller von mechanischen Uhren, die weder Elektronik noch Batterien enthalten.
Derzeit arbeiten wir mit bekannten Firmen der Branche wie der Swatch Group und ihren Marken Omega und Breguet, sowie mit Jaeger-Lecoultre, Cartier, Rolex, Patek Philippe usw. zusammen. (…)
Können Sie uns sagen, für wen Ihre Maschinen in der Uhren- und Schmuckbranche bestimmt sind? Wer sind Ihre Kunden?
Unsere Zielgruppe sind sowohl die großen Uhrenmanufakturen als auch ihre Subunternehmer.
Es überrascht natürlich nicht, dass dieser Markt zu 90 % in der Schweiz liegt, und innerhalb der Schweiz selbst konzentriert sich der Markt zu 80 % auf den französischsprachigen Teil des Landes, d.h. die Romandie.
Zwar gibt es auch in der französischen Region Franche-Comté, in Deutschland und Italien eine kleine Uhrenindustrie, doch der überwiegende Teil des Marktes befindet sich tatsächlich in der Schweiz.
Welche Arten von Komponenten können Ihre Maschinen für die Uhrenindustrie reinigen? Gibt es Teile, die besonders schwierig zu reinigen sind?
Wir können alle Teile reinigen, aus denen eine mechanische Uhr besteht.
Dazu zählen das Armband, der Verschluss, die Zeiger, das Uhrwerk, das Glas usw. Für all diese Teile haben wir geeignete Maschinen, sofern sie aus Metall oder Kunststoff bestehen. Ein Lederarmband kann nicht mit einer Ultraschallmaschine gereinigt werden.
Da die empfindlichsten Teile, die gereinigt werden sollen, allen voran die Zeiger und Appliken (die kleinen Ziffern, die auf dem Zifferblatt der Uhr befestigt sind), sehr klein sind, ist die Reinigung besonders delikat.
Um Ihnen ein besseres Bild zu vermitteln: Die Uhrenhersteller produzieren in der Regel die doppelte Menge der geplanten Produktion, um sicher zu sein, dass am Ende des Herstellungsprozesses genug übrigbleibt.
Dank unseres Know-Hows können die Verluste stark reduziert werden.
Welche Vorteile haben Ihre Maschinen für die Uhrenindustrie?
Unsere Maschinen decken alle Anforderungen und Bedürfnisse in Sachen Reinigung ab. Ebenso wie für die Medizinbranche „skalieren“ wir unsere Maschinen je nach Kundenanforderungen und Produktionsphase, in der wir tätig werden.
Im Gegensatz zur Medizinbranche arbeiten wir jedoch selten in Stufe 3 und sehr selten in Stufe 2. Dazu kommt, dass die Uhrenteile zwischen jedem einzelnen Fertigungsschritt gereinigt werden.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Uhr vor der Endmontage mehr als 200 Reinigungsvorgänge durchläuft.
Welche Qualitätsstandards gelten in der Uhrenindustrie?
Die einzige Norm, die in dieser Branche gilt, ist, dass beim Betrachten einer Uhr mit dem bloßen Auge aus einem Abstand von 30 cm kein Defekt wahrgenommen wird. Das ist ziemlich erstaunlich, aber es ist tatsächlich die einzige Norm, die es für diesen Markt gibt!
Können Sie uns das Reinigungsgerät LLLE6 etwas genauer erklären? Welche Unterschiede weist diese Maschine im Vergleich zu anderen Maschinen auf?
Wie ich bereits erwähnte, arbeiten wir mit Uhrenmanufakturen, aber auch mit den Zulieferern dieser Uhrmacher zusammen.
Im Allgemeinen verarbeiten diese nicht die gleichen Volumen und verfügen nicht über die gleiche finanzielle Ausstattung, sie haben jedoch die gleichen Anforderungen und Auflagen wie die großen Markennamen, für die sie arbeiten.
Die Subunternehmer sind oft Kleinunternehmen mit rund zehn Beschäftigten. Wir haben dieses Gerät entwickelt, um die Anforderungen dieser Unternehmen zu erfüllen und gleichzeitig eine komplette Reinigungsanlage zu einem erschwinglichen Preis anzubieten.
Die Maschine ist sehr klein und misst weniger als 1 m, aber sie kann alle Teile reinigen, aus denen eine Uhr besteht (siehe all unsere Standardmaschinen).
Welche Ultraschalltechnologie eignet sich besonders für die Uhrenindustrie?
Für die Uhrenindustrie eignet sich insbesondere die Mehrfrequenz-Ultraschalltechnologie. Mit dieser Technologie haben wir auf diesem Markt einen großen Mehrwert erzielt.
Ein Großteil der Geräte, die in dieser Branche verkauft werden, sind mit dieser Technik ausgestattet, da sie ein großes Maß an Sauberkeit der Teile sicherstellt.
Werden Sie eine neue Maschinenserie für die Uhrenindustrie entwickeln? Haben Sie konkrete Projektpläne?
Eine solche Maschine haben wir bereits für Unternehmen in der Optikbranche entwickelt – die FISA LABS ONE – und sie ließe sich ideal auf bestimmte Anwendungen der Uhrenindustrie übertragen.
Diese besonders kompakten Maschinen mit kleinen 3-Liter-Wannen könnten sich als ausgesprochen nützlich erweisen.
Man darf nicht vergessen, dass die Uhrenbranche auf globale Marktschwankungen sehr empfindlich reagiert. Die meisten „Konsumenten“ von hochwertigen Uhren sind in Amerika und Asien zu finden, insbesondere in Hongkong, Japan, China und Nahost.
In diesen Ländern gibt es protektionistische Bestrebungen, die den Markt behindern können. In 20 Jahren konnten wir bereits drei konjunkturschwache Zeiten auf dem Uhrenmarkt verzeichnen
Welchen Gewinn haben Ihnen Ihre Kunden aus der Uhrenbranche eingebracht, vom Umsatz einmal abgesehen?
Durch den Uhrenmarkt konnten wir unser Verständnis für den Reinigungsprozess verbessern. Da wir in dieser Branche mit allen Arbeitsfeldern, allen Werkstoffen und mit sämtlichen Verunreinigungen konfrontiert sind, müssen wir all diese Probleme bewältigen.
Wenn Sie die Anforderungen der Uhrmacher erfüllen können, sind Sie in der Lage, nahezu jeder Anfrage aus fast jeder Branche gerecht zu werden. Diese Herausforderung ist sehr prägend
FISA, 19 März 2020